Du hast Deine VR-Brille öfter auf dem Kopf als die Kapuze Deines Super-Mario-Shirts. Täglich durchforstest Du das Netz nach Apps und Games aus der virtuellen Realität. Aber der Hunger nach VR-Entertainment bleibt! In meiner kleinen VR-Kolumne entdeckst Du regelmäßig neue VR-Highlights für Dein Smartphone und spannende News aus der Branche.
Wir werden jetzt nicht darüber diskutieren, ob John Williams eine musikalische Legende ist, seine Musik Der weiße Hai und das Star-Wars-Franchise geprägt hat, seine Arbeit an Superman Returns hingegen eher so mittel war. Schließe die Türen für sieben Minuten mit Deinem Notenschlüssel ab: Wir schauen dem Meister beim Komponieren von Die letzten Jedi über die Schulter.
John Williams: Ein Yoda der Filmmusik
Nein, ich werde nicht müde, diese Metapher zu bedienen. Im Filmbereich gibt es unzählige talentierte und vielseitige Komponisten. Hans Zimmer ploppt mir da spontan im Kopf auf. Und Ludovico Einaudi. John Williams steht für mich persönlich, wie kaum ein zweiter Komponist, für Hollywood. Vielleicht auch mit Der weiße Hai und Krieg der Sterne ein wenig für das Ende des New Hollywood.
Der 1932 geborene John Towner Williams arbeitet nach seiner Zeit beim US-Militär in den Fünfzigern zunächst als Jazz-Pianist und als Musiker unter Henry Mancini (Pink Panther Theme). In dieser Zeit komponiert er als „Johnny Williams“ auch diverse TV-Musik-Stücke. 1958 liefert er seine erste Filmmusik für den Streifen Daddy-O ab.
1974 fragt ein gewisser Steven Spielberg, ob John Williams wohl den Soundtrack zu seinem Langspiel-Debüt Sugarland Express komponieren möchte. Ein Jahr später fragt Herr Spielberg erneut, diesmal für einen Horrorfilm namens „Der weiße Hai“. Das berühmte Streichermotiv, das die Rückenflosse des weißen Hais untermalt, stammt von Williams, genau. Spielberg vermittelt Williams infolge an seinen Freund George Lucas, der händeringend einen Soundtrack für seine Space-Opera Krieg der Sterne benötigt. Der Rest ist Geschichte… in einer weit, weit entfernten Galaxis.
Die letzten Jedi: John Williams komponiert Star Wars Episode VIII
Das knapp sieben Minuten lange 360°-Video entführt uns zunächst an das Set von Star Wars VIII. Nach kurzen Interview-Passagen und Filmclips – von denen Du übrigens auch genug in unseren Star-Wars-Artikeln findest – geht es endlich los.
Du befindest Dich inmitten eines Orchesters mit über einhundert Mitgliedern, angeleitet von John Williams. Kleine Info am Rande: Für Star Wars VIII hat John Williams über 180 Minuten Musik komponiert.
In einer anderen Sequenz stehen wir unweit von John Williams, während er den Song „Peace & Purpose“ dirigiert. Gänsehaut.
Natürlich ist der medienerfahrene Zuschauer vorsichtig, wenn es um Emotionen vor der Kamera geht. John Williams aber wirkt sehr authentisch, wenn er erzählt, dass er froh ist, dabei sein zu dürfen. Es sei schließlich das einzige Mal in der Geschichte des Kinos, dass ein Komponist acht Teile einer Reihe begleiten dürfe. Anmerkung: Komponist Howard Shore ist am nächsten dran. Er komponierte die Filmmusik zu den Trilogien Herr der Ringe und Der Hobbit.
Definitiv etwas für die VR-Brille
Entwickelt wurde „Scoring ‚The Last Jedi‘ 360“ – über die Namensfindung reden wir nochmal – von Sunny Boy Entertainment. Die kreativen Köpfe dort haben den VR-/AR-/360-Markt für sich entdeckt und erobern ihn gerade mit Inhalten, die vor allem Hollywood-Produktionen begleiten. So lieferte das Studio schon VR-Content für Pacific Rim: Uprising, Es und The Greatest Showman. Man sollte Sunny Boy also definitiv auf dem Schirm haben.
Die 360°-Erfahrung mit John Williams ist ein fantastischer Einblick hinter die Kulissen. Das Video kannst Du natürlich auch auf einem flachen Bildschirm schauen, macht aber definitiv mehr Spaß, wenn Du Dich mittels VR-Brille umschauen kannst. Entscheide selbst!
Wenn Du von Star Wars nicht genug bekommen kannst, hab ich noch zwei Empfehlungen für Dich: Zwei neue Trilogien und eine Serie sind geplant. Und natürlich Star Wars IX – so verfliegt die Wartezeit. Was hältst Du von dem 360-Grad-Video? Wir musizieren in den Kommentaren weiter.
Fotos: SunnyBoy Entertainment
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